Realpolitik und moralische Heuchelei


Der Fall Jemen
Nun wird das ganze Ausmaß der Heuchelei der US-Politik offenbar. Erst nach wochenlangen Protesten im Jemen, auf die das herrschende Regime nur mit Gewalt zu antworten weiß, entziehen die USA dem Präsidenten, Ali Abdullah Saleh, die Unterstützung. Kissingers Bonmot „Er ist zwar ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn“ verliert angesichts der ausufernden Gewalt des Staatsapparats gegen die eigene Bevölkerung seine Gültigkeit.

Sind Arbeitslose etwa faul? von Markus Omar Braun


Bismillahi-r-rahmani-r-rahim

Thilo Sarrazin mit „Bild“ im Chor:
Sind Arbeitslose etwa faul?


Die übliche Antwort der Volksdialektik auf diese Frage („Es gibt so'ne und so'ne“) liegt vielleicht manchem zuerst auf der Zunge, so auch dem Verfasser dieser Zeilen, erweist sich aber bei näherem Zusehen als völlig unangemessen, ist obige Frage doch nicht als Frage, sondern als unwiderlegbare Behauptung gemeint. Zum Anfang sei daher statt einer Antwort dem Autor ein Bericht aus eigener Perspektive gestattet, da er nun seit einem guten Dreivierteljahr zum genannten arbeitslosen Teil unserer Bevölkerung zu zählen wäre, wenn nicht...

"Der rassistische Dreisatz" - von Markus Omar Braun

Wenn Antisemiten und andere Rassisten ein Weltbild konstruieren:
Der rassistische Dreisatz

Ein Muslim, eine Muslimin, die es wagen, mit den radikaleren sogenannten "Islamkritikern" in vermeintlich intellektuellen Austausch zu treten, können sich mit der Erfahrung konfrontiert sehen, Teilnehmer an einem längst entschiedenen Spiel zu sein, bei welchem er, sie oder ihresgleichen nur als Verlierer vorgesehen sind. Meist findet nämlich gar keine unvoreingenommene Untersuchung auf geistiger Ebene statt, sondern lediglich ein intellektueller Schauprozess, dessen Ausgang geplant und daher vorgezeichnet ist.
Im Dreischritt zum unwiderleglichen Schuldspruch
Mit gewissem Recht kann die geistige Figur und Verlaufsform besagten und beabsichtigten Strafprozesses als Dreisatz der rassistischen Logik bezeichnet werden. Schiffer/Wagners Buch "Antisemitismus und Islamophobie – Ein Vergleich" gebührt nach Kenntnis des Verfassers dieser Zeilen für den deutschsprachigen Raum das Verdienst, auf besagtes hinterhältiges Konstrukt des rassistischen Diskurses erstmals in deutlicher Form verwiesen zu haben. Sabine Schiffer und Constantin Wager weisen durch ihre Untersuchung sein Vorhandensein und seine Mechanismen in der säkularisierten antijüdischen Hetze des Antisemitismus der Gründerzeit und folgenden Jahrhundertwende im kaiserlichen Deutschland, genauso wie in der jetzt virulenten "Islamkritik" und dem sie begleitenden "muslim-bashing" nach.

deutschland deportiert weiter

www.aktivgegenabschiebung.de

7558 menschen wurden 2010 von deutschland deportiert. davon 564 in die türkei, 523 in den kosovo und 501 nach serbien. 3559 wurden "zurückgeschoben". sie konnten gar nicht erst einreisen oder wurden nach kurzem Aufenthalt in ihr Herkunftsland zurückgeschoben. 2847 Menschen wurden auf Grundlage der Dublin II-Verordnung in anderen EU-Staaten abgeladen, weil diese für ihr Asylverfahren zuständig waren. 



Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Ulla Jelpke u.a. (DIE LINKE) zu den Abschiebungszahlen 2010.  Zum Brief hier klicken.

bin laden aus 1001 nacht

eben noch einsam in der höhle und nun bei den jungfrauen
- allah rahmet eylesin -


ich plädiere dafür, bin laden als held in die geschichtensammlung von 1001 nacht oder in die märchensammlung der gebrüder grimm aufzunehmen.
seit jahren werden uns nun die wundersamsten begebenheiten über bin laden und seine durchtrainierten terrortruppen erzählt. ein mann, der die twintower zum sturz gebracht hat und über 9 Jahre unentdeckt blieb. ein mann, der irgendwo zwischen den bergen, irgendwo in afghanistan, pakistan, irgendwo da weit hinten aufjedenfall unerkannt, umwoben von weißen leinentüchern und einem langen, langen bart, in asketischer einsamkeit überlebte. ein mann der alle paar monate kurzfilme einreichte, die wie göttliche offenbarungen aus dem himmel in die hände der mediengurus fielen. ein mann, der mehr doppelgänger hatte als michael jackson. ein mann, der schließlich von 40 elitesoldaten, die mit vier hubschraubern einflogen, mittels eines komplizierten kopfschusses getötet wurde, um anschließend in den wogen des meeres bestattet und ins jenseits befördert zu werden, dorthin, wo die teuflischen jungfrauen auf ihn warten. 
was lernen wir daraus: die besten geschichtenerzähler sind unsere geheimdienste und soldaten. sie ziehen sogar bundeskanzlerin merkel in ihren bann: „ich freue mich, dass es gelungen ist, bin laden zu töten“. jawoll, das war wirklich ein äußerst mitreißendes märchen, liebe medien, bravo bravo!